Das Projekt „Lebendige Alster“ setzt einzigartige Pilotmaßnahmen an den Alsterfleeten um. Mit Hilfe künstlicher Ersatzstrukturen unter Wasser werden Hamburgs Fleete ökologisch aufgewertet. Nachdem im Juni schon die erste Pilotmaßnahme in Form von unter Wasser schwebenden Holzstrukturen in den Fleeten umgesetzt wurde, sollen nun zwei ca. 1,2 Tonnen schwere sogenannte „Stromkokons“ den Fischen bei hohen Strömungsgeschwindigkeiten Schutz bieten.
Auch diese Maßnahmen sind bisher einzigartige Prototypen in Deutschland, deren Wirksamkeit in den Fleeten getestet und in Begleituntersuchungen ermittelt wird. Das Team von „Lebendige Alster“ hofft damit einen Beitrag zu einer lebendigen Unterwasserwelt in Hamburg zu liefern und die Maßnahmen der Behörde für Umwelt und Energie der Stadt Hamburg, die Wiederherstellung der Fischdurchgängigkeit durch die Fischtreppen, zu unterstützen.
Die Entwicklung einer lebendigen innerstädtischen Alster als Wanderkorridor und Lebensraum für zahlreiche Tierarten stellt eine besondere Herausforderung dar. Während die von der Umweltbehörde umgesetzten Fischtreppen an Rathaus- und Mühlenschleuse Fischen wie Meerforelle und Aalen die Wanderung von der Elbe in den Oberlauf der Alster ermöglichen, bietet die von steilen Ufermauern begrenzte Alster südlich des Jungfernstiegs kaum geeigneten Lebensraum. Die steinernen Ufer und der Grund der Fleete sind insgesamt zu strukturarm. Wandernde Fische finden kaum Verstecke und Nahrung auf ihrem Weg durch die Stadt. Die Neugestaltung der Unterwasserwelt der Fleete soll dies ändern und die Lebensbedingungen für die Tiere und Pflanzen in den Hamburger Fleeten attraktiver machen.
Um den Erfolg der Maßnahmen zu ermitteln, wird ein begleitendes Monitoring über das Projekt beauftragt. So soll der Nutzen der Maßnahmen für Wasserinsekten und Fische ermittelt werden. Für die Entwicklung einer lebendigen Fleetwelt hat sich Lebendige Alster das Büro studio urbane landschaften als kompetenten Partner dazu geholt.