Unser Alster-Meerforellen-Projekt geht ins zweite Jahr. Im Dezember letzten Jahres wurden 4.000 Eier in Plastikbrutboxen an und in ausgewählten Kiesbetten platziert. Die Kontrolle der Boxen hat gezeigt, dass aus den meisten Eiern kleine Forellen geschlüpft sind.
Ist die Alster als Lebensraum geeignet?
Seit 2011 wurden entlang der Hamburger Alster zahlreiche Kiesbetten angelegt. Der Frage, ob diese Kiesbetten als Laichplätze für Forellen und andere Lebewesen wie Bachneunaugen geeignet sind, gehen wir seit zwei Jahren nach. Meerforellen-Eier werden in Brutboxen platziert und in mit Kies gefüllten Drahtkörben befestigt. Diese werden dann an repräsentativen Stellen auf den Kiesbetten platziert. Andere Boxen werden direkt in den Kiesbetten eingegraben.
Sauerstoff, Schadstoff und Sand
Forelleneier brauchen Sauerstoff und sauberes Wasser für ihre Entwicklung. Um Erkenntnisse über die Sauerstoffverhältnisse zu bekommen, wurden in diesem Winter und Frühjahr wieder die Strömungsgeschwindigkeiten und der Sauerstoffgehalt an den ausgewählten Kiesbetten gemessen.
Durch die unnatürlich hohen Sandfrachten in der Alster verstopft das Lückensystem zwischen den Kieseln relativ schnell. Man spricht von Kolmatierung. Wie stark die unterschiedlichen Kiesbetten kolmatiert sind, kann man über die Messung des Sauerstoffgehaltes ermitteln. Bei der Entnahme der Brutboxen wird protokolliert, wie viel Sand sich in der Plastikbox befindet. Ist die Box komplett mit Sand gefüllt, sterben die Eier ab. Dann findet man Klumpen von mit Sand umhüllten, toten Eiern.
Schlupfrate auch dieses Jahr erfreulich
Die 4.000 Eier wurden auf 16 Brutboxen verteilt - 250 Eier pro Box. In allen Boxen waren nur wenige tote Eier und in den wenigsten waren noch jungen Forellen - und die waren allesamt schon ohne Dottersack. Die jungen Forellen versorgen sich in den ersten vier Wochen nach dem Schlupf über ihren Dottersack. Ist der aufgebraucht, beginnen sie selbst nach Nahrung zu suchen.
Gefangen im Sand
Die Forellen, die noch in den Boxen waren, konnten diese anscheinend nicht verlassen, da der die Box umgebende Kies zu fein war und die Lücken zwischen den Kieselsteinen keinen Weg nach draußen boten. So bekamen wir noch einen Eindruck davon, wie vital und groß die in der Box quasi gefangenen Forellen waren.
Kommentar schreiben