Da viele Aktionstage mit freiwilligen Helfern aufgrund der Corona-Pandemie in diesem Jahr nicht stattfinden konnten, haben wir viele Maßnahmen zur Verbesserung der Lebensbedingungen in der Alster nicht durchführen können. Im September haben wir dann doch noch Zeit gefunden, um Kies und Holz einzubauen.
Kiesbetten sind meist in schlechtem Zustand
Kieselsteine bewegen sich bei starken Abflüssen mit der Strömung bachabwärts. Das ist ein ganz normaler Prozess. Meist sammeln sich diese Kieselsteine an einer Stelle bachabwärts, an dem die Strömung nicht mehr die Kraft hat, das Material weiter zu bewegen. Es entsteht ein Kiesbett. Diese Kiesbetten setzen sich erstaunlich schnell mit Sand und feinerem Sediment zu und werden überdeckt. Entschließen sich große Forellen dazu, auf diesem Kiesbett zu laichen, weil die Strömungsverhältnisse geeignet sind, befreien sie den Kies beim Schlagen ihrer Laichgruben von dem Feinsediment. Es gibt diese Tiere in der Alster nur zu selten. Seit Jahren besetzen die Mitglieder des Anglervereins Alster ausgewählte Zuflüsse der Alster mit kleinen Meerforellen. Erwachsenene Meerforellen wurden bislang allerdings nicht beim Laichen beobachtet.
Viel zu viel Sandeintrag
Bei Hochwasser nagt die Alster an ihren sandigen Uferböschungen und es gelangt viel Sand in den Fluss. Zudem werden die Ufer auch von uns stark beansprucht. Kinder und vor allem Hunde spielen in den flachen Bereichen der Alster und tragen unbeabsichtigt große Mengen Sand von den Ufern ab und in den Fluss ein. Und auch von den Straßen gelangen viele, teilweise problematisch belastete Sedimente in das Fließgewässer. Viele Kiesbetten, die im Rahmen des Projektes Lebendige Alster eingebracht wurden, sind deswegen verschwunden oder als Laichbett nicht mehr geeignet. An stark frequentierten Hundebadestellen sind die Kiesbetten besonderes schnell verteilt und mit Sand bedeckt.
Neue Kiesbetten am Sarenweg
Am Sarenweg haben wir deswegen 13 Tonnen Kies ans Ufer kippen lassen und per Hand verteilt. Eine Teil des Kieses liegt noch immer auf der stark abgetragenen Uferböschung und soll verhindern, dass noch mehr Sand von hier in die Alster gelangt.
Ein Teil des Materials haben wir mit Schubkarren bachabwärts gefahren und mit den Steinen kleine Kiesbetten modelliert. Vielleicht nutzen die wenigen Forellen und andere Kieslaicher ja diese neuen, ganz frischen Strukturen.
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