Der zweite Lebendige-Alster-Aktionstag fand am 11.09. auf Höhe der Straße Hinsbleek statt. 24 Tonnen Kies und Geröll wurden von den freiwilligen Helfern bewegt und als Lebensraumstrukturen im Fluss platziert. Das Ergebnis kann sich sehen lassen.
Ein Wolkenbruch, der sich gewaschen hat
Wie schnell der Wasserstand der Alster nach starken Regenfällen steigt, konnten wir am Tag vor dem Einsatz live erleben: Innerhalb einer halben Stunde Starkregen stieg der Wasserstand der Alster um 1,20 Meter! Solche Starkregenereignissen erzeugen einen enormen hydraulischen Stress für viele Bachbewohner. Weniger schwimmstarke Lebenwesen werden flussabwärts gespült - wenn sie sich nicht in strömungsberuhigteren Bereichen in Sicherheit bringen können.
Auch der eingebrachte Kies wird von der Strömung bewegt und umgelagert. Um die Lebensdauer von Strömungslenkern aus Kies zu verlängern, hilft es ein Widerlager aus Holz oder Geröll zu bauen. Bei dem Aktionstag haben wir deshalb an zwei Stellen Weiden an den geplanten Einbauorten im Gewässer platziert und festgepflockt.
24 Tonnen mit 23 Personen in drei Stunden
In der Alster - wie auch in anderen Fließgewässern in der Stadt - verschwindet das Wasser so schnell, wie es kam. Grund dafür ist der hohe Versiegelungsgrad der städtischen Flächen. Von Straßen und Dächern gelangt das Wasser schnell in die Siele und schießt die Bäche hinunter bis ins nächstgrößere Gewässer - im Falle der Alster in die Elbe. Am Samstag - nur 24 Stunden nach dem Starkregen - konnten wir wieder bei Mittelwasserstand Kies und Geröll im Wasser platzieren und stark erodierte Uferbereiche stabilisieren.
Die 24 Tonnen, die die Teilnehmer*innen in Rekordzeit verbaut hatten, werden sich sicher bewegen. Es lohnt sich immer mal wieder auf diesen Abschnitt zu gucken. Mit Glück sieht man eine Forelle über den schnell überströmten Kies huschen und im März und April könnten hier Bachneunaugen beim Laichgeschäft angetroffen werden.
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