Licht an der falschen Stelle hat massive negative Folgen für die heimische Tierwelt. Alster-Anwohner*innen sollten daher auch aus ökologisichen Gründen auf Außenbeleuchtung verzichten / Das Projekt Lebendige Alster bietet am 7.11. sowie am 25.11. Führungen zum Thema Lichtverschmutzung.
Nach der Zeitumstellung am Wochenende ist es abends wieder früher dunkel. Vielerorts geht
deshalb die Beleuchtung an. Auch im naturnahen Alstertal findet man nur wenige unbeleuchtete
Bereiche. Wolfram Hammer vom Projekt Lebendige Alster sagt dazu: „Wir haben festgestellt, dass
30 Prozent der Lampen, die schädliches Licht auf die Alster und/oder ihre Aue werfen, auf
Privatgrundstücken stehen. Anwohner*innen im Alstertal können daher einen bedeutsamen Anteil
zum Reduzieren der Lichtverschmutzung leisten und sparen dabei zudem Energie.“
Beleuchtung an Flüssen wie der Alster hat besonders weitreichenden Einfluss auf die Umwelt.
Flüsse sind Wanderrouten für Insekten, Vögel, Fische und Fledermäuse. Die Tiere wandern oft
nachts. Licht kann für sie dabei eine optische Barriere sein. Sie fliegen auf Lichtquellen zu und
finden nicht mehr weg oder sie unterbrechen ihre Wanderungen im Wasser.
Wasserbewohner sind besonders empfindlich
Eine Studie zeigt bei Fischen schon unter sehr viel geringeren Lichtintensitäten als bei anderen
Wirbeltieren eine hormonelle Veränderung. Dies kann u.a. das Heranwachsen von Jungfischen
beeinflussen. Auch im Wasser lebende Insekten reagieren besonders sensibel auf Licht. Anders als
Land-Insekten, werden bestimmte Wasser-Insekten auch von Lampen angezogen, die nur geringe
Blauanteile haben.
Licht aus für eine lebendige Alster
Das Projekt „Lebendige Alster“ setzt sich für eine naturnahe Entwicklung der Alster und ihrer
Nebengewässer ein. Zentraler Bestandteil ist die Durchgängigkeit des Flusses für wandernde
Organismen. Deshalb gehen wir auch die Lichtverschmutzung an.
„Neben dem Reduzieren von Lichtquellen auf Privatgrundstücken, muss auch bei der
Wegbeleuchtung entlang der Alster noch viel gegen Lichtverschmutzung getan werden. Sinnvolle
Maßnahmen wären zum Beispiel nur frequentierte Wege zu beleuchten und Lampen mit
insektenfreundlichen LEDs und abgeschirmten Leuchten auszustatten. Hier muss die Hamburger
Politik aktiv werden. Ein Schritt in die richtige Richtung ist die seit 1. September geltende
Energiesparverordnung, die auch aus ökologischen Gründen begrüßenswert ist. Sie sollte auch
nach der Energiekrise gelten“, so Wolfram Hammer.
Für alle die mehr zum Thema Lichtverschmutzung erfahren möchten, bietet das Projekt Lebendige
Alster am 7. November um 17.30 Uhr ab Bäckerbrücke und am 25. November um 16.30 Uhr ab S-
Bahnhof Hoheneichen Führungen entlang der Alster an.