In den 50er-Jahren wurden die letzten natürlichen Schilfgürtel an der Außenalster weggebaggert, um das Segelrevier zu vergrößern.
In den 80er-Jahren gab es dann die ersten Versuche, wieder Röhrichte dort anzupflanzen.
Diese Anstrengungen führten nach jahrelangem Aufwand zum Erfolg. Rund um die Außenalster gibt es heute wieder Röhrichbestände. Aber stellenweise sind die Pflanzen nie ganz angewachsen oder inzwischen wieder auf dem Rückzug.
Aus dem Gleichgewicht
Eine wesentliche Ursache dafür sind wohl die zahlreich gewordenen Wasservögel, von denen einige das ganze Jahr hindurch fressen, knabbern oder Nistmaterial sammeln. Das setzt den Pflanzen stark zu. Andere Pflanzenschädlinge sind die Bisamratten und andere Nagetiere. Auch der Wellenschlag begrenzt das Röhrichtwachstum. Als Schutz vor Wellenschlag wurden an allen Röhrichtstandorten daher schon in den 80er-Jahren die Steinwälle gebaut, auf denen man im Mai Gänse aufgereiht sitzen sieht.
Um die Vögel daran zu hindern, die Pflanzen zu stark zu befressen, haben wir im Projekt Lebendige Alster über zwei Jahre den Einsatz von Pflanzen-Schutzgittern erprobt.
Die Gitter zeigten in Versuchen mit kleinen Vegetationsinseln gute Wirkung. Daher haben wir im August 2022 erstmals größere schwimmende Vegetationsinseln mit Schutzgittern am westlichen Ufer der Außenalster angelegt. Insgesamt 122 Quadratmeter.
Die schwimmenden Inseln können weit genug vom Trubel an Landplatziert werden, dass sich Tiere hier sicher fühlen. Sie bieten auch Unterstände für Fische und haben den Vorteil, dass sie durch die ins Wasser ragenden Wurzeln einen zusätzlichen wertvollen Lebensraum unter Wasser bieten. Wir erproben inzwischen auch den Schutz von Pflanzen unter Wasser mit Hilfe von Gittern.
Die Wasserpflanzen und Röhrichte bieten Nahrung und Schutz für eine Vielzahl von Tieren – wenn sie nicht vollständig abgefressen werden.
Sie sorgen nebenbei auch für saubere Gewässer, indem sie Nährstoffe binden.
Wir hoffen, dass die Pflanzen gut anwachsen und die Außenalster wieder lebendiger machen.
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